Kleingartenverein SW12 München e.V.
 

KLEINGARTENVEREIN SW 12 E.V.





Die Kleingartenanlage SW-12 liegt, wie der Name schon verrät, im Süd-Westen von München zwischen Westendstraße und dem Mittleren Ring. Zu unserer Anlage gehören 94 Gärten, die zwischen 150qm bis 300qm groß sind.


links: Gartenbelegungsplan der Parzellen 1 - 94

Infos für Kleingartenbewerber

Auf Grund der Vielzahl von Interessenten auf der Warteliste können aktuell keine Neuanmeldungen mehr aufgenommen werden. 
Sobald wieder Interessenten aufgenommen werden informieren wir Sie.
Die Wartezeit für einen Kleingarten beträgt aktuell ca. 10 Jahre.

Gerne können Sie sich vorab schon mit unserem Leitfaden und Hinweis für Kleingartenbewerber informieren.
Ebenso finden Sie anbei ein Flugblatt über die Drittelregelung der Anbaufläche bei Kleingärten.

Leitfanden und Hinweise für Kleingartenbewerber
Leitfanden und Hinweise für Kleingartenbewerber
Leitfaden und Hinweise für Kleingartenbewerber.pdf (96.3KB)
Leitfanden und Hinweise für Kleingartenbewerber
Leitfanden und Hinweise für Kleingartenbewerber
Leitfaden und Hinweise für Kleingartenbewerber.pdf (96.3KB)


Flugblatt ein Drittel Anbaufläche
Flugblatt ein Drittel Anbaufläche
Flugblatt ein Drittel Anbaufläche.pdf (250.95KB)
Flugblatt ein Drittel Anbaufläche
Flugblatt ein Drittel Anbaufläche
Flugblatt ein Drittel Anbaufläche.pdf (250.95KB)

Chronik unseres Vereins (erstellt 2015)

Nach vorausgegangenen Vorbesprechungen wurde am 24.9.1915 in einer Versammlung der bereits festgestellten Garteninhaber die Gründung unseres Gartenvereins beschlossen. In der Gründungsversammlung am 29.1.1916 wurde dann der Verein „Gartenfreunde München West“ aus der Taufe gehoben und am 1.1.1918 in den damaligen „Kriegsgartenverband“ aufgenommen.

Bereits 1917 wurde unser Vereinsheim erbaut und damals allerdings noch als Gartenwärterhaus vermietet. Der Gartenwärter musste seinerzeit auf das Wohl der Anlage achten und z.B. am Abend einen Rundgang zur Sicherung durchführen. Ebenfalls noch in der Kriegszeit konnte der Pachtvertrag für das Ackerland an der Ostseite unserer Anlage genehmigt werden.

1925 wurde der Spielplatz, der in der Kriegs- und Nachkriegszeit anteilmäßig an Gartenmitglieder zum Anbau von Gemüse vergeben war, wieder seiner ursprünglichen Bestimmung zugeführt. Bereits 1924 erhielt der Verein das im Erdgeschoss des Wärterhauses gelegene kleine Nebenzimmer als Vereinszimmer zugesprochen, so dass künftig die Ausschusssitzungen in unseren eigenen vier Wänden stattfinden konnten.

Erstmals wurden 1926 drei Gärten unserer Anlage vom Kleingartenverband prämiiert. Im gleichen Jahr gab es auch das erste Gartenfest. Zu dieser Zeit wurde der Verein ins Vereinsregister eingetragen. Und noch etwas sei erwähnt, vielleicht auch als Anregung für die Zukunft; in den Protokollbüchern der damaligen Zeit kann man sehr häufig lesen, „am Schluss der Sitzung ging dieselbe in den gemütlichen Teil bei Konzert und Gesang über“. Es muss ja nicht gleich Konzert und Gesang sein, aber ein gemütlicher Teil – vor allem im Sommer – mit Ehefrauen und anderen Vereinsmitgliedern, könnte das Vereinsleben in unserem Vereinsheim fördern.

Dann kam das 3. Reich. Ausschusssitzungen und Versammlungen mussten mit „Heil Hitler“ eröffnet und mit „Sieg Heil“ geschlossen werden. Der letzte demokratisch gewählte Vorsitzende wurde abgesetzt. Als Vereinsführer wurden Block- und Gauwarte ernannt. Die Sommerfeste wurden zu Sonnwendfeiern mit Abbrennen von Holzstößen.

1938 wurde der Spielplatz durch Bepflanzen von 35 Obstbäumen verschönert. Dann begann der 2. Weltkrieg. Der Nutzgarten herrschte wieder vor. Aufgrund der allgemeinen Not wurde Kleintierhaltung im Garten erlaubt, und die Spielwiese verwandelte sich wieder in Ackerland. Ich erinnere mich noch gut, unser Gartenwärter hielt außer Kaninchen sogar eine Ziege. Kaninchen hielten im Übrigen mehrere Gartler. Nach dem Krieg baute unser Gartenwärter Burger unter dem damaligen Glasdach eine Voliere und betrieb eine Kanarienvogelzucht.

1945. Endlich ist es vorbei mit Heil Hitler und Sieg Heil. Unser Gartenverein bekommt in Herrn Bisalski einen kommissarischen Vorstand. Im Frühjahr 1946 wird dann mit Gartenfreund Anton Schmid an der Spitze die erste Vorstandschaft nach dem Kriege gewählt. Der Verein wird wieder in das Vereinsregister eingetragen unter der Bezeichnung „Gartenverein München West 12“. Mit Hilfe des eingeführten Arbeitsdienstes wurden die durch den Krieg entstandenen Schäden ausgebessert und unsere Anlage wieder aufgebaut.Die Währungsreform brachte den Verein derart in Not, dass die Vorstandschaft gezwungen war, von jedem Mitglied 2 D-Pfennig Sonderbeitrag pro qm Gartenland zu erheben.

Der Erweiterungsbau unserer „Kantine“ wurde 1955 abgeschlossen. Endlich hatten wir ein eigenes Vereinsheim. Diese gemütliche Stätte der Geselligkeit wurde dankbar angenommen. Am Wochenende traf man sich dort zu einem Spiel auf der Stoßkegelbahn und auch die Kartler kamen zu ihrem Recht. Und wochentags trafen sich gerne die Rentner oder auch Urlauber zu einem Dämmerschoppen oder zu einer kleinen Brotzeit. Das war die richtige Atmosphäre für unser Jubiläumsjahr. Wir feierten nämlich am 26.5.1955 unser 40jähriges Vereinsbestehen.

1953 beschloss man, das von uns genutzte Ackerland in Gärten umzuwandeln.

Am 26.4.1960 wurde unsere Anlage durch Beschluss des Stadtrats München zur Dauerkleingartenanlage erklärt. Leider konnten wir nicht verhindern, dass quer durch unsere Anlage von Süd nach Nord ein Kanal gelegt wurde. Im Anschluss daran war ein Weg vom Pfrontnerplatz über die Stefan-Lochner-Straße mit beidseitigen Anpflanzungen geplant, was einer Zerschneidung unserer Anlage in zwei Teile gleichgekommen wäre. Der östlich des geplanten Weges liegende Teil sollte der Daueranlage-Süd-West 121 zugeschlagen werden, was mit dem Rumpf westlich des Weges geschehen sollte, kann man sich ausrechnen. Gott sei Dank konnte die Herstellung des Weges dank der Mithilfe von Stadtrat Gröbel und des Kleingartenverbandes verhindert werden. Die Kanallegung wurde zwischen November 1960 und April 1961 durchgeführt. Die in den Gärten entstandenen Schäden wurden von der Stadt mit insgesamt DM 5350,– (!) entschädigt.

In diesen Jahren entwickelte sich Dank unsres Vereinsheims ein reges Vereinsleben, das mit vielen gemütlichen Geselligkeiten und mit Vereinsausflügen in Form von Busfahrten ihren Höhepunkt fand. Im Winter wurde sogar eine künstliche Eisstockbahn geschaffen. Die Gartenfreunde Kapfer, Ernst und Spanger trugen viel zur musikalischen Umrahmung bei.

Nach dem Tode von Gartenwärter Andreas Robl, das Wärterhaus bewohnte inzwischen kein „Wächter“ mehr, sondern ein Kantinewirt, führte seine Frau das Vereinsheim weiter, bis sie schließlich aus Altersgründen ausschied. Mit dem Ehepaar Berger zog dann wieder etwas frischer Wind in unser Heim. Anstelle von Gartenfesten großen Stils der früheren Jahre wurden Sommernachtsfeste mit Lampionumzügen der Kinder im kleinen Rahmen abgehalten.

Ende 1963 – Anfang 1964 – wurde unsere Anlage zusammen mit über 60 anderen Kleingartenanlagen erneut vor ein schwieriges Problem gestellt. Der neue Flächennutzungsplan der Stadt München wurde publiziert. Sowohl von Seiten unseres Vereins als auch des Kleingartenverbandes als Gesamtinteressenvertreter wurde dagegen Einspruch erhoben. In der Protestkundgebung am 19. April 1964 gingen die betroffenen Kleingartenvereine auf die Barrikaden – Gott sei Dank mit Erfolg-. Die Stadt München erstellte einen Grünplan, in den unsere damals noch nicht ganz 60 Jahre alt gewordene Dauergartenanlage Süd-West 12 einbezogen wurde. In diesen Grünplan wurden auch die übrigen in der Gegend zusammengeballten Gartenanlagen mit eingeschlossen und gehören mittlerweile zu dem von der Stadt realisierten Westpark.

Nach dem Ausscheiden unserer Vereinsheimpächter Berger übernahm das Ehepaar Weilbach das Heim und anschließend die Fam. Mörtl. Auch unter diesen beiden Pächtern lebte der Vereinsgedanke fort und manches gesellige Beisammensein ist sicher noch vielen unter uns in angenehmer Erinnerung. Zurzeit vom Pächterehepaar Mörtl wurden auch wieder richtige Gartenfeste auf unserem Spielplatz gefeiert, an die wir gerne zurückdenken. Nach dem Ausscheiden von Ehepaar Mörtl gab es eine Reihe von Pächtern, die unsere Kantine führten. Erwähnt soll hier nur das Ehepaar Schulze sein, die vorher lange Jahre einen Garten bewirtschafteten. Inzwischen hat unser Vereinsheim leider immer mehr den Charakter einer öffentlichen Gaststätte angenommen und wird von den Gartenmitgliedern leider sehr wenig besucht.

Ein kleiner Rückblick muss uns noch gestattet sein. Denn im Jahre 1968 zogen wieder bedrohliche Gewitterwolken auf. Das Städtische Baureferat Stadtplanung – bietet eine Teilfläche aus dem Kleingartenbereich mit ca. 7.500 qm dem erzbischöflichen Ordinariat München zum Bau der Kirche St. Philippus mit einem Pfarrzentrum an. Am 29.1.1969 erklärt sich die erzbischöfliche Finanzkammer mit dem vorgeschlagenen Baugrundstück grundsätzlich einverstanden, nachdem Bemühungen um ein besser geeignetes Grundstück ergebnislos blieben. Nach langjährigen Verhandlungen gab es am 10.11.1972 den Beschluss der Kirchenverwaltung, das vorgeschlagene Grundstück für das Pfarrzentrum zu kaufen. In dieser Zeit gab es immer wieder Bangen und Hoffen innerhalb der Vorstandschaft und vor allen Dingen von den betroffenen Gartenmitgliedern. Selbst nach dem November 1972 wussten wir immer noch nichts hundertprozentiges über den weiteren Verlauf und hofften, den Kirchenbau verhindern zu können. Im Mai 1978 war es dann so weit, 19 Gärten mussten gekündigt werden. Das war ein besonders dunkler Punkt in unserer Vereinsgeschichte, da hiervon nicht nur eine Reihe von Gartenmitgliedern berührt wurden, sondern auch der größte Teil unseres wunderschönen Spielplatzes verloren ging. Es wurde versucht, für die gekündigten Mitglieder Ersatzparzellen in Land in Sonne 2 zu bekommen. Einige konnten auch einen Garten in unserer Anlage erhalten, den ältere Pächter in dieser Zeit aufgaben.

Inzwischen haben wir guten nachbarlichen Kontakt und seit 1987 einige schöne gemeinsame Feldmessen gefeiert. Ein ganz besonders gutes freundschaftliches Verhältnis hatten wir zu Patrick Kofi, einem Geistlichen aus Togo. Er liebte Bayern von der Sprache bis zum Essen!

In diese Zeit, also zu Beginn des 21. Jahrhunderts fiel auch die Brunneneinweihung. Ende der 90er Jahre konnten wir unser Vereinsheim renovieren. Innen bekam es eine neue Wirtsstube aus Holz getäfelt, neue Herrentoiletten und außen einen neuen Vorbau an der Ostseite sowie neue Dachziegeln. Diese Erneuerungen rissen natürlich ein gehöriges Loch in unsere Vereinskasse. Anfang des neuen Jahrhunderts konnten wir auch einen neuen Geräteschuppen bauen lassen, der uns seither gute Dienste leistet. Last, not least bekamen wir in dieser Zeit eine neue Wasserleitung mit Wasseruhren für jeden Gartenpächter. Seitdem ist, oh Wunder, der Wasserverbrauch erheblich gesunken.

Inzwischen konnten wir die Biergartenkapazität durch eine gelungene Pergola erheblich erweitern und von der Wettersituation unabhängiger machen. Man sieht es gibt immer etwas zu planen und zu tun.

In der zweiten Hälfte der 80ger Jahre fingen wir auch an, die Nikolausfeiern, die unsere Vorgänger in der Vorstandschaft mit Hilfe der befreundeten „Kleinen Bühne“, einer Laienspielgruppe veranstalteten, mit unserer eigenen Note zu versehen. In der Ruppertusanstalt feierten wir über 20 Jahre „Altbayrische Weihnachten“ mit Stubenmusi, vorgelesenen G´schichteln und einem lustigen weihnachtlichen Sketch. Ein Ende fand diese Ära mit dem Abriss der Ruppertusanstalt und dem Umzug in den Festsaal von St. Phillipus. Da es dort keine Bühnen gab, waren die Möglichkeiten der Unterhaltung sehr reduziert und das Interresse der Gartler ebenso. Somit war die Weihnachtsfeier 2013 die letzte dieser erfolgreichen Veranstaltungen.

Unerwähnt in dieser Chronik sollen auch nicht die Vorstände mit den längsten Dienstzeiten ab 1946 bleiben. Dies sind die Gartenfreunde

Anton Schmid mit 11 Jahren,

Georg Stieglmeier mit 16 Jahren,

Josef Obermeier mit 12 Jahren

und der noch amtierende Vorstand Günter Pöschl mit  31, Jahren, davon 28 Jahre als 1. Vorstand.
Der Chronist, der seine Kenntnisse nicht nur aus eigenem Erlebtem, sondern auch aufgrund von Recherchen und Studieren alter Protokolle gesammelt hat, freut sich, dass er beim 200jährigen Jubiläum nicht mehr gefordert sein wird.
Wahrscheinlich wird die Geschichtschronik bis dahin Buchstärke angenommen haben! Aber nach mir die Sintflut!

image
image